Selbstständigkeit trotz oder gerade wegen Interkommunaler Zusammenarbeit

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In den zurückliegenden Jahren sind gerade im ländlichen Raum neue Herausforderungen auf die Kommunen zugekommen. Als Beispiele können die Krise der Staats- und Kommunalfinanzen, der demografische Wandel und die Konkurrenz der Regionen und Räume zueinander angeführt werden.

Hierbei sind Kommunen gefordert im Rahmen ihrer Möglichkeiten entschieden gegenzusteuern.

Interkommunale Zusammenarbeit (IKZ) kann ein wichtiger und erfolgsversprechender Baustein sein, negative Effekte abzufedern. Dabei sind zwei Formen der IKZ zu betrachten – zum einen gemeinsame Nutzung der Verwaltungsebene, zum anderen gemeinsame Erhaltung und Ausbau von Infrastruktur.

Auf Verwaltungsebene liegen folgende Vorteile auf der Hand:

  • Qualitätssteigerung der einzelnen Arbeitsergebnisse durch geringere Aufgabenbreite und größere Aufgabentiefe
  • Verbesserung der Auslastung / Leistung
  • Teilhabe am KnowHow der Partnerkommune
  • Aufrechterhaltung des Dienstleistungsangebots einer Kommune im demografischen Wandel
  • Reduzierung von Kosten und damit einhergehend Erhöhung der Wirtschaftlichkeit

Die genannten Vorteile zeigen, dass IKZ die Selbstständigkeit der Kommunen nicht hemmt, sondern fördert.

sagt Florian Bühler, der seine berufliche Erfahrung aus dem kommunalen Umfeld einbringt.

Bezieht man die IKZ auf den gemeinsamen Erhalt und Ausbau von Infrastruktur, so ergeben sich z.B. in Bezug auf das Ehrenamt der Feuerwehr oder Sportvereine, die Nutzung von ärztlicher Versorgung oder unserer Schwimmbäder ganz neue Möglichkeiten, die den Ort in seiner Struktur stärken. Reinhardshagen hat mit seiner Infrastruktur einiges zu bieten, auf das wir als Bürgerinnen und Bürger stolz sein können: Freibad und Hallenbad, ärztliche Versorgung, Apotheken, Kindergärten, eine tolle Vereinsstruktur (Sportvereine zu Fußball, Tennis, Turnen, Faustball, Verein für Modellbau, Bogenschießen etc.) und nicht zuletzt drei Möglichkeiten der Nahversorgung mit Lebensmitteln. IKZ muss von allen Beteiligten auf Augenhöhe gewollt sein. Wichtig ist, dass Vertrauen und Gleichberechtigung zwischen den zusammenarbeitenden Partnern herrschen. Die in der Gemeindevertretung beschlossene Machbarkeitsstudie wird uns zeigen, ob und wie die interkommunale Zusammenarbeit für uns in Reinhardshagen umsetzbar ist.